Beschreibung
Schon im frühen Mittelalter erkannte man die besondere Wirkung des Hopfens: Seine Bitterstoffe gaben dem Bier nicht nur Geschmack, sondern machten es auch länger haltbar. Damit wurde Hopfen rasch zu einem festen Bestandteil im Brauprozess. Je nach Sorte und Rezeptur entstehen ganz unterschiedliche Bierstile – von herb bis mild.
Doch Hopfen kann noch mehr: Die jungen Triebe im Frühling, auch als "Hopfenspargel" bekannt, sind eine Delikatesse und lassen sich ähnlich wie Bleichspargel zubereiten. Für eine kleine Portion von 100 Gramm braucht es allerdings rund zehn Pflanzen – ein echter Genuss in kleiner Menge.
In der Volksmedizin gilt Hopfen seit Langem als bewährtes Heilmittel. Seine beruhigende, antibakterielle, harntreibende und appetitanregende Wirkung ist gut dokumentiert. Er wird häufig bei Schlafproblemen, innerer Unruhe oder Appetitlosigkeit eingesetzt – zum Beispiel in Form von Tees, Tinkturen oder Badezusätzen. Auch in der Aromatherapie schätzt man seine entspannenden Eigenschaften.
Aktuelle Studien beschäftigen sich mit weiteren potenziellen Wirkstoffen im Hopfen. Unter anderem wird eine hormonähnliche Wirkung untersucht, die dem weiblichen Östrogen ähnelt. Eine bestimmte Substanz im Hopfen steht sogar im Fokus der Krebsforschung. Auch die Kosmetikindustrie nutzt Hopfenextrakte, etwa in Shampoos, die dem Haar Glanz verleihen und die Kopfhaut pflegen.
Übrigens: Beim Bierbrauen werden viele der heilenden Stoffe des Hopfens durch Hitze zerstört. Wer von den positiven Eigenschaften profitieren will, greift besser zum Hopfentee – auch wenn das Bier natürlich deutlich beliebter ist. Eine weitere Möglichkeit zur Entspannung ist ein wohltuendes Bad mit Hopfenzusatz.